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Es wird nicht nur besser, es wird gut - Fortsetzung

Dann bin ich mit sportlichen 25 Jahren Karriere auf die Simplys gestoßen. Test gemacht, gelesen das Forum auf und ab, überhaupt im Internet sehr viel gelesen und mich auf den Rauchstopp vorbereitet. Sogar das Buch: Das Geschäft mit dem Tod über den größten Wirtschaftsprozess in der USA über die Tabakindustrie von Michael Adams habe ich gelesen. Kann ich nur jeden empfehlen!

Nein, Du willst das nicht mehr!

Als dann mein letzter Rauchtag kam, das war vor 5 Jahren, habe ich alles was mit rauchen zu tun hat weggeschmissen. Ich habe dann nur mehr geraucht und geschnorrt wenn ich beim Stammtisch war ein oder zwei mal die Woche. Das hat wirklich gut funktioniert und ich dachte das ist ein Kompromiss. Natürlich war der Suchtteufel immer da und wenn es zum Wirt ging oder zu einer Feier bei der geraucht wurde lief mir schon das Wasser im Mund zusammen. Es war ein permanenter Entzug, der aber OK für mich war. Bis zu meinem Skiunfall im April ging das gut. Während der Warterei auf den Rettungswagen wurde ich von zwei Damen betreut die beide rauchten. Ich schnorrte mir ein paar und nach dem Krankenhausaufenthalt war der erste Weg in die Trafik. Somit war der erste wirkliche Versuch kläglich gescheitert. Es folgten noch einige nicht erwähnenswerte Versuche.
Neujahr 2019, der gute Vorsatz war wieder mal mit dem Rauchen aufzuhören…..gäääähhhnnnnnn der hat auch schon einen langen Bart! Diesmal wollte ich es versuchen mit einem Verdampfer. Also habe ich mir den besorgt mit allen möglichen Geschmacksrichtungen und Nikotinstärken. Ich wollte so ein duales System fahren. In der Früh noch Zigarette, unter Tags dann nur dampfen, am Abend noch eine Marlboro zur Belohnung. Die Dampferei sollte mir über den Entzug weghelfen und irgendwann war das Ziel nur mehr zu dampfen. Dann kam der glorreiche und heldenhafte 15 Jänner 2019!!! Ich hatte meine morgendliche Marlboro Belohnung bekommen und bin dann in die Arbeit gefahren. Dachte mir das Zeug riecht eh nicht und habe mir den Dampfer im Auto rausgeholt und ordentlich angezogen das die Hütte gequalmt hat.
Irgendwie habe ich das als lustig empfunden so eingenebelt im Auto und musste lachen. Dann habe ich mich selbst in den Spiegel geschaut und mir beim Dampfen zugesehen. Mir verging dann das Lachen und irgendwie hat es klick gemacht. Ich dachte: wie vollkommen verdrottelt und deppert bist du eigentlich, dass du dir mit dem Alter eine Rauchmaschine in den Mund steckst und anziehst wie ein Zwölfzylinder??? Das sieht einfach nur saudumm aus. Alles qualmt, es löst absolut keinen Kick im Gehirn aus, du machst das nur um die Entzugserscheinungen einigermaßen zu überbrücken. Soll so dein restliches Leben ausschauen??? NEIN DU WILLST DAS NICHT MEHR, DU HÖRST MIT RAUCHEN UND DAMPFEN AUF AUS ENDE.
Der Gedanke kam mir völlig plausible vor und diesmal habe ich mir gesagt ich ziehe das durch, ich schaffe das locker. Und ich schaffte es auch, es war die Beste und Wichtigste Entscheidung in meinem Leben, nur locker war das Ganze nicht. Über die ersten Tage brauche ich nicht zu schreiben, die kennt jeder selbst. Wut, Angst, Trauer, Schlaflosigkeit, was weiß ich alles, kombiniert mit schlechter Laune. Da spielen sich die verrücktesten Dinge ab.
Ich hielt mich da strickt an die Suchtkurve und die hat bei mir auch gestimmt. Den ersten und zweiten Titel bei den Simplys habe ich nicht ernst genommen, als jedoch eine Woche vorbei war stellte sich eine Art Stolz ein. Obwohl ich nie in Tage oder Wochen gerechnet habe, sondern in Stunden. Nach zwei Wochen habe ich mir eingeredet, dass das Schlimmste vorbei ist, heute muss ich darüber lachen. Da kam das erste richtige Tief. Ich saß da am Abend und dachte nur mehr über die Sinnlosigkeit im Leben nach. Meine Freunde in der Kneipe konnte ich nicht mehr treffen, denn ich durfte ja nicht rauchen. Fischen wollte ich nicht mehr gehen, denn ich durfte ja nicht mehr rauchen.
Am Wochenende habe ich Einladungen zu Geburtstag oder so abgesagt weil, ich durfte ja nicht mehr rauchen. Fussball im Stadion wollte ich mir nicht mehr ansehen weil, ich durfte ja nicht mehr rauchen. Da wurde mir erst bewusst, dass mein ganzes Leben von der Zigarette bestimmt ist und diese mein größter Freund ist und ohne meinen Freund will ich nichts mehr unternehmen. Die Suchtkurve sagte es wird aber wieder etwas besser und das stimmte auch, wenn auch auf einem niedrigen Level.
Ich fing dann an, dass ich fast jeden Tag in der Nacht eine Skitour gegangen bin. Das war zwar auch Traurig am Gipfel nicht mehr zu rauchen, aber unter dem Gehen vergaß ich die Zigaretten. Überhaupt muss ich sagen, dass ich es nur durch körperliche Anstrengungen geschafft habe. Das waren meine ersten wirklichen Erfolge, ich bekam besser Luft und die Sauerstoffzufuhr erholte sich. Bin dann auch immer mal zum Stammtisch, jedoch vorsichtig und ja nicht zu viel trinken. Die Gefahr einen Umfaller zu haben war einfach zu groß. In meiner damaligen Firma hatte ich so gut wie keine Aufgaben und daher habe ich gelesen und nochmal gelesen über alles mögliche was das Thema Rauchen betrifft, damit ich meinen Feind besser kennenlerne.
Nach den ersten 8 Wochen und dem damit verbunden Nichtrauchertitel ging es langsam mal los, dass ich vielleicht eine halbe Stunde nicht an Zigaretten gedacht habe. Sie waren noch immer permanent in meinen Gedanken und ich konnte mir nicht vorstellen, dass das einmal aufhören wird. Am 4 April 2019 war ich wieder auf der Fahrt in die damals ungeliebte Firma. Als ich ausgestiegen bin aus dem Auto habe ich beschlossen, so heute kündige ich. Gesagt getan, eine Stunde später war ich wieder mit den Ski am Berg. Als Belohnung für den Ausstieg vom Rauchen habe ich mir ein halbes Jahr Auszeit gegönnt. War fast jeden Tag unterwegs, Haushalt, Eltern, viel Fischen, mir war nie langweilig. Am 12. Juni letzten Jahres bin ich dann meine letzte Skitour gegangen bei strahlenden Sonnenschein und 20 Grad, danach weiterfahrt zum See.

Ein glücklicher Nichtmehrmussraucher

Man sollte meinen das alle eigentlich perfekt sein sollte, jedoch kam es anders. Es tat sich ein Loch auf, der Nikotinteufel hat mich angeschrien, der ganze Körper wollte wieder rauchen. Ich war dann eine Woche so traurig, hatte zu überhaupt nichts Lust und dachte mir oft: Wenn das so weiter geht dann will ich nicht mehr leben. Ich war vollkommen down und in einer sehr schweren depressiven Phase gefangen. Ich vegetierte nur mehr dahin obwohl ich alle Freiheiten hatte und tun und lassen könnte was ich wollte und da mich nichts interessierte hat mich das noch mehr hinuntergezogen.
So schnell wie der Spuk gekommen ist, so plötzlich ist er nach drei Wochen wieder vergangen und dann hatte ich das erste mal das Gefühl, eigentlich bin ich doch ganz froh nicht mehr rauchen zu MÜSSEN und ich bin über den Berg! Das war ich auch, ich hatte es geschafft!!! Ich dachte nach wie vor täglich oft an die Raucherei und die Zigarette war immer im Kopf verankert, aber der Nikotinteufel hat eine Breitseite bekommen, der war angenockt, er hatte nicht mehr die Kraft, bei Weitem nicht.
Sicher kam oft am Tag noch der Gedanke, oooch rauchen wäre schon schön, hmm jetzt zum Kaffee dazu lecker, aber es fehlte die punch. Schleichend wurde es besser und besser, nicht gut, das will ich sicher nicht behaupten, aber besser. Den richtigen Schub hat es nach ca. einem Jahr gemacht. Ich denke auch noch fast täglich ab und an mal an Zigaretten, aber ich müsste ko**en wenn ich rauchen müsste. Finde keinerlei Gelüste mehr beim Stammtisch zu rauchen oder irgendwo anders. Mir graust einfach nur mehr davor. Der Rauchtraum verblasst immer mehr und der Nikotinteufel hat seine Kraft verloren jedoch schläft er nicht.
Wie Joel Spitzer sagt: Nie wieder ein einziger Zug!!! Ich denke auch, einmal anziehen und die Geister die schlafen wären sofort wieder geweckt! Nachdem ich es als so schwerer Fall geschafft habe (einige liebgewonnen Userinnen können das bezeugen) kann es wirklich jeder schaffen! Es ist kein Spaziergang, es ist nicht leicht, man braucht einen ordentlichen Willen dazu, Ausdauer und muss sauf alle möglichen hinterlistigen Attacken vorbereitet sein, aber jetzt nach mehr als eineinhalb Jahren kann ich es bestätigen was ich niemals geglaubt habe: ES WIRD NICHT NUR BESSER ES WIRD GUT – EIN GLÜCKLICHER NICHTMEHRMUSSRAUCHER! Wer das bis zum Ende gelesen hat Hut ab!!


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