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Ich bekam Abszesse vom Rauchen - danach habe ich mich entschieden aufzuhören

Christian (47): Früher habe ich kaum über mein Rauchverhalten nachgedacht, im Moment ist es noch ein wichtiger Aspekt meines Denkens. So versuche ich Fragen zu klären wie z.B. "Warum hast du mit dem Rauchen überhaupt angefangen?" oder "Warum hast du in der Vergangenheit nie einen ernsthaften Versuch unternommen, mit dem Rauchen aufzuhören?" Bei mir hat es klick gemacht, als ich Abszesse vom Rauchen bekam.

Warum ich niemals aufgehört habe, ist einfach zu beantworten

Um die Fragen zu beantworten, warum ich mit dem Rauchen angefangen habe, ist relativ einfach, meine Eltern haben beide geraucht und die siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren eine Zeit, in der das Rauchen fest in der Gesellschaft verankert war.
Warum ich vorher niemals aufgehört habe, ist auch relativ einfach zu beantworten. Auf der einen Seite bildete ich mir ein, dass das Rauchen entspannt und eine Handlung ist, die genussvoll vollzogen wird. Auf der anderen Seite waren die körperlichen Einschränkungen noch nicht so weit ausgeprägt, dass sie mich zu einem Rauchverzicht hätten bewegen können.
Aber dann bekam ich an eine Reihe von Abszessen, die unterirdisch verbunden waren und eine Hautpartie dermaßen zerstört haben, dass mir in einer mehrstündigen Operation die zerstörte Haut entfernt, gesunde Haut entnommen, mit Hilfe von Mesh graft aufgearbeitet und an die betreffende Stelle transplantiert werden musste.

Auf Stop-Simply habe ich mir viele Tipps geholt

Als ich während meines Krankenhausaufenthalts morgens auf dem Balkon vor dem Frühstück mit Genuss meine erste Zigarette rauchte, gesellte sich ein anderer ebenfalls rauchender Patient zu mir und meinte nach einiger Zeit zu mir "Du rauchst aber ziemlich viel." Taktvoll wie ich war, sagte ich nichts, innerlich war ich allerdings ziemlich sauer, ich genoss doch bloß diese Zigarette (und alle weiteren des Tages), ich war doch nicht abhängig.
Der operierende Arzt und mein Hausarzt haben dann unabhängig voneinander bestätigt, dass diese Abszesse fast nur bei Rauchern auftreten. Ich beschloss, mit dem Rauchen aufzuhören.
Da die Firma, in der ich beschäftigt bin, einmal im Jahr einen Nichtraucherkursus anbietet, habe ich mich dafür angemeldet. Der Kurs wurde von einem erfahrenen Nichtrauchertrainer des Vereins WAREG e.V. geleitet und seitdem bin ich rauchfrei. Auf Stop-Simply habe ich mir zusätzlich viele Tipps geholt, z.B. über Nichtraucherliteratur. Vor allem die Selbsthypnose-Podcasts, die es zu den einzelnen Kurs-Schritten von Stop-Simply gibt, haben mir sehr geholfen. Und wenn ich ein Rauchbedürfnis hatte, habe ich die Seite angesurft und es ging mir danach wieder besser.

Man braucht einen triftigen Grund, um aufzuhören

Das Rauchen beendet habe ich nach dem sogenannten Schlusspunktmethode und Nikotinpflastern. Meine letzten Zigaretten habe ich dabei rituell vernichtet und ebenso alle meine Raucherutensilien. Das geklebte Pflaster hat zumindest bei mir zwei Effekte gehabt, zum einen konnte ich mich voll auf die psychische Abhängigkeit konzentrieren, weil die Folgen der physischen Abhängigkeit von der Nikotinersatztherapie zumindest gemildert wurden und zum anderen hatte uns unser Nichtraucher-Coach eindringlich davor gewarnt, während der Ersatztherapie zu rauchen, weil dann die Gefahr der Überdosierung bestanden hätte.
Aus meiner Erfahrung wage ich die Behauptung, dass man nur dann von der Sucht wegkommt, wenn ein triftiger Grund vorliegt (es muss ja nicht gleich Lungenkrebs sein), ein Grund wie "Ich kann den Rauch nicht mehr riechen.", reicht m.E. nicht aus, denn warum soll mich auf einmal etwas stören, was mich 30 Jahre lang nicht oder nur zeitweise gestört hat. Außerdem entwickelt man sich in seiner langjährigen Rauchkarriere zu einem Meister im Erfinden von Ausflüchten, Scheinargumenten und Entschuldigungen, warum jetzt gerade diese eine Zigarette geraucht werden muss.
Zum Schluss noch eine Bemerkung, die ich gerade am ersten rauchfreien Tag auf das Heftigste bestritten hätte, mit dem Rauchen aufzuhören ist gar nicht so schwer, viel schwerer ist es, damit nicht wieder anzufangen und Körper und Geist entsprechend zu konditionieren.