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Ich habe immer wieder versucht aufzuhören

Also. In den 10 Jahren meines Raucher-Daseins wollte ich ca. 8 davon aufhören. Ich habe es auch immer wieder getan. Schätzomativ 30 mal. Auf teilweise wirklich skurilste Weisen. Mein erstes Mal, da kann ich mich daran erinnern war mit dem Buch "Endlich Nichtraucher" von Allen Carr. Und es hat funktionniert für ca. 4 oder 7 Monate – es ist lange her. Es gab auch noch weitere Methoden, die funktionniert haben, aber immer nur solange, bis die erste Stressattacke kam.

Ich spürte, dass mein Körper einen Schaden erlitten hatte

Die letzten Jahre wurde mein Versuchen immer verzweifelter und die Abstände zwischen Rauchen und Nichtraucher-Versuchen immer kürzer. Ich spürte, dass mein Körper einen nun spürbaren Schaden erlitten hatte. Meine Atmung flach, immer wieder Druckgefühle im Kehlkopf, Bronchien, auf dem ganzen Brustbereich, Herzstechen, extrem starke Regelschmerzen und teilweise Kopfweh vom vielen Rauchen. Das waren wirkliche Zeichen und somit wurde das Rauchen auch immer mehr zur psychischen Qual. Ich bekam eine solche Angst. Lungenkrebs, Kehlkopfkrebs, Herzinfarkt. Ich bin 28 Jahre und hatte das Gefühl, das könnte mir jetzt wirklich zustoßen. Ich fühlte meinen Körper so angeschlagen, dass das eine logische Folge sein könnte.
Als Kellnerin verbrachte ich auch viel Zeit unter Rauchenden. Die letzten 5 Jahre kellnerte ich in einem Club, dessen Lüftung extrem schlecht ist und wo eine sehr Raucherfreundliche Politik herrscht. Selbst rauchend war mir das natürlich lieb, doch an der kleinen Bar im Tanzbereich, wo keine Türen sind und ca. 150 Leute Kette rauchen 10h 3x die Woche zu stehen und noch dazu selbst zu rauchen, empfand ich trotzdem wirklich gesundheitsschädigend, schon damals. An diesen Tagen rauchte ich beinahe 3 Schachteln. 1 untertags und 1,5 während der Arbeit.
Immer wieder wenn mein Alarmglocken läuteten, ich in Panik geriet, ergriff ich eine neue Methode und hörte auf, nur um dann wieder anzufangen. Denn wenn ich anfing war es meist aus Stress, Trauer, Freude – extremen Emotionen, sich solidarisch zeigen und auch rauchen, aber auch weil ich bewusst in Versuchung geführt wurde, von Freunden die meinten: "Awa geh, is eh nur eine, komm, rauchen wir eine zusammen." Durch die Pause hatte ich auch nicht die gesundheitlichen Zeichen. Es hatte sich ja alles ein wenig erholt, weshalb ich weiterrauchte.

Hypnose war mein letzter Versuch, der nach 3 Monaten scheiterte. Dann fand ich Stop-Simply

Dieses Mal war es mir ernster den je und ich war den Tränen immer wieder nahe, wenn ich eine Zigarette rauchte, weil ich einfach nicht mehr wollte, aber dieses Gefühl mich richtig dazu zwang. Die Hypnose war mein letzter Versuch, der auch nach 3 Monaten scheiterte. Ich erinnerte mich vor Jahren über eine Seite im Internet gestolpert zu sein, wo es um Nichtraucher- Unterstützung ging. Eine Art Forum. Ich googelte und geriet auf Stop-Simply. Ich weiß nicht ob es damals auch diesselbe war, aber ich wollte es mir näher ansehen. Foren sind eigentlich nicht mein Ding aber als ich mir ansah, was alles geboten wird, Kommentare las und das Konzept der Gürtel – was ich sehr amüsant fand – dachte ich mir warum nicht.
Ich druckte mir alles aus. Die Checklist, dieses Informationsbooklet usw. und hatte das Gefühl etwas in der Hand zu haben. So wie einen Universitätskurs. Etwas womit ich arbeiten konnte. Es gab klare Anweisungen, Aufgaben und Denkhilfen – 1 Tag, 3 Tag, 1 Woche,.... etwas woran man sich halten konnte PLUS es gab die Information über die Suchtkurve, die ich nie gesehen hatte bis jetzt.... UND nicht zuletzt, es gab die anderen. Diese Seite war mir eine solch große Hilfe – unglaublich. Und auch die anderen.
Nachdem mir eh schon keiner mehr geglaubt hat, ich belächelt wurde jedes Mal wenn ich wieder sagte, ich höre auf, hatte ich das Gefühl wirklich ganz alleine dazustehen und mit Stop-Simply war das aber nicht so. Es gab ein solches Verständnis plus, soviel Information über was in mir vorging einfach nur dadurch, dass die anderen darüber sprachen. Ich kaufte mir auch nochmal Allen Car aber als Comic, damit ich es in der Handtasche ständig mitführen konnte und bei Lustattacken einfach die Bildchen ansehen konnte. In 90 Minuten Nichtraucher von Frädrich sah ich mir auf Youtube an und war sehr wichtig für mich. Auf jeden Fall.

Nie hätte ich gedacht, ich könnte mit der 'Von heut auf morgen – Methode' aufhören

Ich boostete mich sozusagen voll von allen Seiten mit Nichtraucher-Info, sodass es mir wirklich leicht fiel aufzuhören. Um den Tag entspannt beginnen zu können begann ich mit joggen. Das ersetzte mir die erste Zigarette am morgen und entspannte mich für den ganzen Tag. Das war das 2te Streich. Den Stress durch Sport wegzunehmen.
Nie hätte ich gedacht, ich könnte mit der "Von heut auf morgen – Methode" aufhören. Niemals – viel zu qualvoll – aber das wars nicht. Im Gegenteil. So entspannt hab ich noch nie aufgehört. Es lief alles gut. Ich war mir allem so bewusst. Depressive Schübe kamen, definitiv, auch Wutanfälle und Essensattacken, mit denen ich noch immer hadere, aber alles dezenter als ich mir das je gedacht hätte.
Heute war ich beim Lungenarzt und ich habe nur mehr eine 75% Lungenfunktion, aber viell. hab ich Glück und kann mit einer Inhalationstherapie meine Atemwege wieder öffnen. Er meinte ich käme gerade in letzter Minute.

Ich bin glücklich darüber, dass ichs geschafft hab und zumindest eine letzte Minute bekomme.

Man weiß nie was in der Zukunft passiert, aber ich bin so froh darüber nicht mehr zu rauchen und möchte auf jeden Fall an dieser Entscheidung festhalten.

Vielen Dank!