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Ich rauche eigentlich gerne - wie kann ich trotzdem aufhören?

willkommenimleben (w, 39) aus Hessen: Liebes Psychologen-Team,
ich bin sehr verzweifelt, weil ich aus gesundheitlichen Gründen das Rauchen aufgeben möchte. Ansonsten rauche ich gerne und stelle erschreckt fest, dass ich mit dem Rauchen 'All das Schöne' in meinem Leben aufgeben würde. Es gibt auch den hartnäckigen Gedanken, dass, egal wie hart/schlimm etc. es in meinem Leben kommt, die Zigarette immer für mich da ist. Bis es vielleicht bei mir irgendwann Klick macht, will ich aber nicht warten, denn dann ist es vielleicht zu spät. Meine Versuche, aufzuhören, scheitern nach sehr kurzer Zeit (innerhalb 48h), mir fehlt etwas, was anstelle der Zigaretten treten kann, was auch für mich funktioniert. Wie kann ich für mich einen emotional besetzten Grund finden, mit dem ich das Aufhören als Gewinn betrachten kann und nicht wie einen riesigen Verlust? Habt ihr da vielleicht eine Idee? Herzlichen Dank im Voraus :)

Raucherjahre: 21, Zigaretten pro Tag: 15-20 , aufgehört seit: 0

Antwort vom Psychologen-Team

Liebe willkommenimleben,

für viele Raucher ist die Zigarette mehr als nur Suchtbefriedigung. An der Zigarette hängen viele Erinnerungen, sie ist Ritual und spendet Trost - aber man kann trotzdem aufhören. Irgendwann reift bei vielen Rauchern die Erkenntnis, dass vieles nur eine Illusion ist und dass die Zigarette in Wahrheit Unfreiheit bedeutet und für das genaue Gegenteil von dem steht, was man im Leben eigentlich wollte.

Dieser Erkenntnisprozess ist oft sehr schmerzhaft. Es ist auch kein Schalter, den man einfach umlegen kann. Es ist ein langsames Umdenken - oft ausgelöst durch ein bestimmtes Ereignis. Und oft führt dieses Umdenken dann irgendwann dazu, dass man sich auf ein Leben ohne Zigarette sogar freut. Wäre es nicht schön, frei und gesund zu leben? Wäre es nicht schön, für seine Kinder und Freunde ein Vorbild zu sein?

Im Leben lässt man immer wieder Phasen und Abschnitte hinter sich. Das heißt nicht, dass diese Phasen schlecht waren. Aber man muss sie überwinden, damit etwas Neues beginnen kann. So ist es auch beim Rauchen. Man muss bereit sein, damit abzuschließen. Es war eine Zeit, die irgendwann zu Ende gehen muss, damit etwas Neues beginnen kann.

Leider habe ich keine einfache Antwort auf deine Frage, wie du einen emotionalen Grund für das Aufhören finden kannst. Es beginnt mit dem Nachdenken, mit der Erkenntnis und mit der Freude auf etwas Neues. Vielleicht hat der Prozess bei dir schon begonnen. Manchen Menschen hilft Meditation, anderen Wandern in der Natur oder Musik, um den Prozess anzustoßen. Solange du innerlich aber noch an der Zigarette hängst, wird es schwer, die Sucht zu besiegen, denn es ist ein wirklicher Kampf. Aber ein Kampf, der sich lohnt. Letztendlich ein Kampf um dein Leben, deine Freiheit, deine Gesundheit.

Ich drücke dir die Daumen, dass der Erkenntnis-Prozess eines Tages auch für dich zu der Einsicht führt, diesen Kampf ernsthaft aufzunehmen, denn dann hast Du gute Chancen es auch zu schaffen!
Viel Erfolg wünscht Dir
Das Stop-Simply Psychologen-Team

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