Navigation STOP-SIMPLY.de

Nach fast vier rauchfreien Monaten noch depressiv. Brauche ich eine Therapie

Goldfield (w, 59) aus Thüringen: Liebes Psychologen-Team, ich bin jetzt seit 15 Wochen rauchfrei, aber ich habe noch jeden Tag großes Rauchverlangen. Ich kann mich auch sehr schwer ablenken und bin immer noch sehr unruhig und unkonzentriert und verspüre auch eine depressive Stimmung. Mir geht es dann stimmungsmäßig nicht gut und ich bin fast traurig. Auch freue ich mich nicht, nicht mehr zu rauchen und ich habe vor jeder neuen Situation Angst. Warum kann ich mich nicht freuen, dass ich nicht mehr rauchen muss und was kann man tun, um sich auf andere Gedanken zu bringen? Brauche ich vielleicht eine Therapie? Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte. Ihr habt mir zwar geschrieben, dass das besser wird, aber warum dauert das bei mir so lange? Wie kriege ich diese negativen Gedanken weg? Für eine baldige Antwort wäre ich sehr dankbar.
Liebe Grüße Goldfield

Raucherjahre: 40, Zigaretten pro Tag: 20 , aufgehört seit: 15 Wochen

Antwort vom Psychologen-Team

Liebe Goldfield,

Du kannst wirklich stolz auf Dich sein: Nach 40 Raucherjahren, bist Du auf einem sehr guten Weg! Nur die wenigsten schaffen es so weit wie Du!

Die depressiven Symptome gehören zum Entzug leider dazu. Dein Gehrin hat sich über Jahre daran gewöhnt, nur 'Glückshormone' auszuschütten, wenn es sein Nikotin bekommt. Jetzt muss es erst wieder lernen, auch ohne Nikotin 'Glückshormone' zu produzieren. Das kann bei Menschen, die lange geraucht haben, bis zu 6 Monaten dauern.

Du kannst die Zeit bis dahin jedoch verkürzen. Bewährt haben sich dazu folgende Tipps:

1. Zwei bis drei Mal leichter Sport pro Woche. Sport wirkt bei Depressionen fast Wunder - vor allem in der Gruppe und an der frischen Luft.

2. Belohne Dich weiterhin jeden Tag (am besten abends), dafür dass Du nicht rauchst. Schreibe Dir morgens vor dem Frühstück auf, wie Du Dich am Abend für das Nichtrauchen belohnen willst. Dadurch lernt Dein Gehirn, 'Glückshormone' auch ohne Nikotin auszuschütten.

3. Nutze unser Forum und den Chat. Im Forum findest Du viele Menschen, denen es ähnlich ergeht und die Dich gerne aufbauen. Vielen gibt es zudem selbst Halt, wenn sie als Mentorinnen aktiv werden. Überlege also einmal, ob Du nicht auch Mentorin werden willst, um anderen hier zu helfen.

4. Vielen Menschen hilft auch ein Haustier (Hund, Katze), um sich besser zu fühlen. Überlege einmal, ob das auch für Dich etwas wäre.

Wenn diese Tipps nicht helfen und die depressive Stimmung weiter anhält, solltest Du einen Arzt aufsuchen. Viele Psychotherapeuten bieten auch Probestunden an, so dass Du herausfinden kannst, ob Dir eine Therapie helfen würde.

Aber erst mal freue ich mich, dass Du so weit gekommen bist!
Viel Erfolg wünscht Dir
Das Stop-Simply Psychologen-Team

Unser Buchtipp

In dem Buch 'Die Neue Medizin der Emotionen: Stress, Angst, Depression - Gesund werden ohne Medikamente' stellt David Servan-Schreiber sieben wissenschaftlich überprüfte Methoden vor, wie sich Depressionen ohne Medikamente selbst behandeln lassen. Die Neue Medizin der Emotionen: Stress, Angst, Depression: - Gesund werden ohne Medikamente
Auf Stop-Simply beantworten Psychologen Deine Fragen rund um das Thema Rauchstopp, Entzugserscheinungen und Nikotinabhängigkeit. Nutze den kostenlosen Online Nichtraucherkurs, das Forum und unsere Selbsthypnose Podcasts, um jetzt mit dem Rauchen aufzuhören.