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Suchtverlagerung nach dem Aufhören

L (w, 39) aus Norddeutschland: Hallo, das Aufhören hat bei mir gut geklappt und das Rauchen ist gut aus meinem Alltag verschwunden. Was mir Sorgen macht ist, dass ich bei mir eine Suchtverlagerung feststelle. Ich habe vorher nicht oft Süßes gegessen und jetzt habe ich fast täglich richtig Verlangen danach. Auch habe ich ständig Lust Alkohol zu trinken. Kann es sein, dass die Suchtursachen bei mir tiefer liegen und ich nur das Symptom bisher bearbeitet habe? Ich habe eine Vorgeschichte mit psychischen Erkrankungen (PTBS) und hatte aktuell auch eine depressive Episode, hierfür bin ich zur Zeit in Verhaltenstherapeutischer (Schematherapie) Behandlung. Ich bin sehr reflektiert und habe mein Erleben und Verhalten für mich schon gut analysiert. Sucht habe ich in den letzten Jahren gut bearbeitet, deswegen wundert es mich, dass es jetzt so massiv wieder auftritt. Haben Sie einen Tipp für mich?

Raucherjahre: 25, Zigaretten pro Tag: 10 , aufgehört seit: 9 Wochen

Antwort vom Psychologen-Team

Liebe L,

vielen Dank für Deine Frage. Ja, nach dem Aufhören kann es tatsächlich zu einer Suchtverlagerung kommen, denn oft werden mit dem Rauchen tiefer liegende Konflikte und Bedürfnisse überdeckt oder verdrängt. Für viele ist das Rauchen auch eine Art oraler Ersatzbefriedigung für Anerkennung und Zuneigung, die sie als Kind nicht bekommen haben. Meistens gibt es dann auch eine Nähe zu depressiven Erkrankungen.

Es ist daher gut, dass Du bereits in therapeutischer Behandlung bist. Die Schematherapie ist auch durchaus geeignet tieferliegende Ursachen aufzuarbeiten. Du solltest die Suchtverlagerung daher in der Therapie offen ansprechen.

Es ist auch nicht verwunderlich, wenn die Suchtverlagerung in Schüben auftritt. Oftmals gibt es bestimmte Auslöse für depressive Phasen, die dazu führen, dass sich die Betroffenen schwach und allein fühlen und sich dann an der oralen Ersatzbefriedigung klammern oder in alte Verhaltensmuster zurückfallen. Wichtig ist es in solchen Phasen, dass man unter Menschen geht, sich ablenkt und bei Freunden nach Bestätigung und Unterstützung sucht. Nutze dazu z.B. auch unser Forum. Ebenfalls können unsere Podcasts für die Selbsthypnose helfen, um das depressiven Gedankenkreisen zu unterbrechen und nicht rückfällig zu werden. Sport, Lesen, Musik und Tanzen funktionieren ebenfalls sehr gut. Ich empfehle Dir auch das Buch von Vera Kaltwasser 'Mit Achtsamkeit zum Nichtrauchen: Der sanfte Weg zum Erfolg'.

Du hast bereits den größten Teil des Weges hinter Dir! Geh diesen Weg weiter! Versuch nach vorne zur blicken und daran zu denken, was Du erreichen kannst!
Viel Erfolg wünscht Dir
Das Stop-Simply Psychologen-Team

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