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Seelischer Hunger

Vermischtes Rubrik: Vermischtes

Seite 2 (Beiträge 11 bis 20 von 50)

Beitrag 11 (Montag, der 29. August 2016 - 18:59 Uhr)
Lassly Top-MentorTop-Mentor (Top-Mentor|1653 Beiträge):
Nun , es gibt beides. Jeweils einzeln , oder kombiniert: körperliche und psychische Abhängigkeit. Bei den meisten Abhängen ist irgendwann beides vorhanden. Aber es muss nicht Zwingend ein psychischer Hunger / ein seelisches Problem vorliegen. Dazu sind wir einfach sehr unterschiedlich in die Abhängigkeit hineingerutscht. Ich bin ja seit fast 2ü Jahren in der Suchtkrankenhilfe tätig. (Hat mich bei den Ziggis allerdings nicht schlauer gemacht - die habe ich einfach ausgeblendet)Viele , auch beim Alkohol kann das in unserer Gesellschaft so sein , rutschen über gewohnheitsmäßiges konsumieren in die körperliche Abhängigkeit. Und merken danach erst , das sie ihr Sucht Mittel ja für Trauer , Party , Freude, Entspannung usw. Benutzen können. Bei anderen ist es von Anfang an eher umgekehrt. Fakt: Wer aufhört zu rauchen, muss sich denke ich mit beiden Themen auseinander setzen um zufrieden und stabil dauerhaft Abstinenz zu sein. Somit war dein Pilgern ein voller Erfolg! Zeit für dich

Beitrag 12 (Montag, der 29. August 2016 - 19:08 Uhr)
Lassly Top-MentorTop-Mentor (Top-Mentor|1654 Beiträge):
Was halt auch meistens entsteht , wenn wir uns von der Sucht verabschieden , ist einfach ein Vakuum in vielen Situationen. Da war früher die Zigarette und jetzt ...... ? Da müssen wir meist erstmal etwas anderes finden , bzw. Situationen so durchleben wie ein Nichtraucher. Ohne Ziggis halt ! Es gibt ein Buch welches ich dazu mal gelesen habe , das hat genau diese ganzen Aspekte angeschaut: SehnSucht hieß es glaub ich. Wandern ist aber ganz gewiss gut geeignet um seinen Gedanken freien Lauf zu lassen

Beitrag 13 (Montag, der 29. August 2016 - 19:14 Uhr)
nevereverpuff (Nichtraucher|567 Beiträge):
Azizam und Norbert, Sucht als positiv zu bezeichnen ist vielleicht auch der falsche Ausdruck. Ich möchte dazusetzen, dass das Rauchen zu mir gehörte, genau wie es bei Dir war, Norbert. Ich sagte mir immer, solange ich Rauchen nicht abschaffe, warum soll ich es negativ bewerten und mich nur immer schlecht fühlen. Das tat ich dann eben nicht, rauchte und betrachtete das alles mit sehr viel Galgenhumor. Azizam unsere Beiträge haben sich überschnitten. Sucht ist etwas, was zum Menschen gehört. Letztendlich ist es das Maß, denn ich kenne niemanden, der nicht irgendwo eine Art Suchtkomponente hat. Das Wort ist leider so negativ besetzt, denn im Wortstamm steckt das Wort SUCHEN. Und SUCHE ist sehr positiv. Das ist ne andere Denkweise, das System Sucht können wir nie ablegen, aber positiv umlenken. LG Never

Beitrag 14 (Montag, der 29. August 2016 - 19:24 Uhr)
norbert38200 (Nichtraucher|48 Beiträge):
Danke Never, das hast du sehr gut beschrieben. Ich glaube heute, nach 178 Tagen ohne und so 45 Jahren mit Zigarette, dass Alles seine Zeit hat. Ich will jetzt einfach ein Leben 'ohne' führen und je länger ich nicht rauche desto sicherer werde ich, dass dies der richtige Weg ist.

Beitrag 15 (Montag, der 29. August 2016 - 19:34 Uhr)
Lassly Top-MentorTop-Mentor (Top-Mentor|1656 Beiträge):
Hallo Nevereverpuff! Deine Beschreibung ist sehr treffend. Meines Wissens kommt das Wort Sucht von dem altdeutsche nicht Wort : Sichtum. Siechen war ein Wort für Krankheit. Daraus hat sich das Wort Sucht entwickelt.Jede Sucht hat dennoch viel mit Suchen zu tun. Spätestens wenn es das Stadium der Abhängigkeit erreicht hat. Und nach dem Abstinenz werden gleich nochmal.Man stelle sich ein Kabel vor. Die Drähte sind unsere Nerven und die Ummantelung, die Isolierung unsere normale Schutzfunktion gut mit den täglichen Problemen und Situationen umzugehen. Werden wir von einem Stoff abhängig, z.B. Nikotin, nimmt dieser Stoff Stück um Stück die Position der Isolierung ein. Fällt nun die Sucht weg , liegen die Nerven erst mal blank. Und wir brauchen eine gewisse Zeit um unsere eigenen Fähigkeiten wieder zum Leben zu erwecken. Jemand anderes hat mal geschrieben, dass ein Suchtkranker sich nicht so weiterentwickelt wie ein 'gesunder'. Da ist in einigen Punkten, z.B. Umgang mit Stress was dran.

Beitrag 16 (Montag, der 29. August 2016 - 19:35 Uhr)
nevereverpuff (Nichtraucher|568 Beiträge):
Hei Lassly, Du beschreibst das ganz einfach und pragmatisch, das ist gut und hilfreich. Meine Gedanken gehen bei diesem Thema auch dahin, die Trennung zwischen Körper und Psyche aufzulösen. Und es gibt im Leben doch allenfalls Ettappenziele, steuern wir doch dummerweise immer auf ein unvermeindliches Ende zu. Ich arbeitete mal in einem Behindertenheim. Dort gabs Psychopharmaka und in der Jugend ist man ja mutig und frech. Wir haben das Zeug getestet, aber hallo alter Schwede, das waren Psychreisen, obwohl die Tropfen 'nur' am Körperlichen ansetzen. Du beschreibst die praktische Angehungsweise, ich philosophiere und versuche Puzzelsteinchen zusammen zusetzen. Gehe jetzt noch ne Runde wandern, da sind wir uns wirklich sehr einig: das hilft das Hirn zu klären. Mit jedem Schritt wächst ein neuer Satz im Hirn, egal, ob es eine Problemlösung ist oder die Betrachtung und Aufnahme einer spannenden Umwelt, egal ob Stadt oder Wald, LG Never

Beitrag 17 (Montag, der 29. August 2016 - 19:44 Uhr)
nevereverpuff (Nichtraucher|569 Beiträge):
Mit der letzen Antwort bezog ich mich auf Deinen Beitrag Lassly 11 und 12. Deinen Neuen lese ich jetz noch kurz.

Beitrag 18 (Montag, der 29. August 2016 - 19:55 Uhr)
Azizam (Nichtraucher|259 Beiträge):
Never, ich verstehe sehr wohl was Du meinst, jedoch muß ich Dich (wenn auch sehr ungern) korrigieren. Das Wort SUCHT kommt nicht wie fälschlich manchmal angenommen vom Wort SUCHEN, sondern vom altdeutsch/mitteldeutschen Wort SUHT = Krankheit. Dieses Wort findest Du z. B. auch im Schwedischem (sot) oder niederl. (zucht) oder kannst es korrekt auch ableiten vom gotischen saúhts. Das hiervon heute hochdeutsch gebieldete Verb ist nicht suchen, sondern siechen.

Beitrag 19 (Montag, der 29. August 2016 - 19:56 Uhr)
norbert38200 (Nichtraucher|49 Beiträge):
Lassly und Never, ihr habt ja beide Recht. Natürlich ist Nikotin eine extreme Droge und der Entzug ist nicht einfach. Ich habe in meiner Jugend jahrelang sogenannte harte Drogen wie LSD und Kokain konsumiert und es war überhaupt kein Problem für mich damit aufzuhören, aber ich glaube das liegt daran, dass diese Drogen im Alltag und in der Gesellschaft nicht akzeptiert werden. Beim Nic liegen die Dinge eben total anders. Aber ich bleibe dabei; wenn der Wille gefasst worden ist, sind die körperlichen Probleme beherrschbar, d.h. die Psyche besiegt die physischen Probleme.

Beitrag 20 (Montag, der 29. August 2016 - 20:04 Uhr)
nevereverpuff (Nichtraucher|570 Beiträge):
Hi Norbert, ich versuche gerne zu differenzieren, wie Azizam auch, danke für Dankes. Liebe Lassly, Das mit der Sprache ist spannend. Hat vor lauter Suche das Siechtum angefangen oder vor lauter Siechtum das Suchen? . Du kreiierst schöne Bilder, doch orientiere ich mich lieber an den biologischen Gegebenheiten und weniger an den Sprüchen der Gesellschaft. Aber wir unterhalten uns noch mal am Telefon über Zeichnen, gelle. Denn das hat mit einer Sichtweise zu tun, die sich natürlich auch da ausdrückt. Du hast doch auch dies Buch. Da wird das ja mit dem synaptischen Spalt beschrieben. Nichts desto trotz sind die Sprüche: die Nerven liegen blank von großer Wichtigkeit, denn sie spiegeln einen alten, wohl unseren Kulturkreis und dessen Erfahrungen wieder. Es ist und bleibt spannend bei Euch, doch ich laufe jetzt noch ne Runde. LG Never

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