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Langzeiterfahrungen der 'Alten Hasen'

Hilfe Rubrik: Hilfe

Seite 1 (Beiträge 1 bis 10 von 58)

Beitrag 1 (Sonntag, der 25. November 2018 - 21:50 Uhr)
BarbaraH Top-MentorTop-Mentor (Top-Mentor|10384 Beiträge):
Auf Akashas Anregung eröffne ich nun ein Thema in dem schon länger rauchfreie Simplies ihre Erfahrungen und Befindlichkeiten schildern können. Nach den ersten, oft holprigen Wochen und Monaten liest man nicht mehr allzuviel und gerade da fängt es doch an mit der Entspannung und der Normalität, an die man anfangs so gar nicht glauben mag. Ich kann von mir berichten, dass ich im ersten Jahr sehr wachsam war. Zwar hat an meiner Entscheidung nie etwas ernsthaft gerüttelt, aber in geselliger Runde klopfte der Nic doch immer noch an... es wurde aber von Mal zu Mal immer leichter NICHT nachzugeben. Ich merkte bald nach dem Rauchstopp, dass ich gelassener wurde, war nicht mehr so gehetzt und konnte viel besser entspannten. Auch Sport zog wieder in mein Leben ein, machte Spaß und tat der Figur gut. Nach fast sieben rauchfreien Jahren kann ich sagen, dass es sich absolut lohnt sich durch die ersten Wochen zu kämpfen, ihr gewinnt Freiheit, Gesundheit und vieles mehr... was habt ihr erlebt??...

Beitrag 2 (Montag, der 26. November 2018 - 14:06 Uhr)
doktorgatte Supporter (Nichtraucher|531 Beiträge):
Die Motivation mit dem Rauchen aufzuhören ist bei jedem wohl anders - bei mir war es der Wunsch meines damals schwer erkrankten Sohnes, dass der Papa nicht mehr stinken soll... Papa stinkt nicht mehr und mein Sohn ist pumperlgsund… Das erste Jahr steckt immer wieder voller 'Verlockungen' denen man nicht nachgeben darf... Nach einem Jahr hat man so ziemlich jede Situation schon einmal ohne Zigarette erlebt und somit wird das 'Verlangen' immer weniger. Das Versprechen, welches ich meinem Sohn gegeben hatte, ließ eine 'Rückkehr zur Sucht' gar nicht mehr zu - wir haben um sein Leben gekämpft, da konnte ich meines ja nicht weiter zugrunde richten... Rauchen ist in meinen Augen (heute) der Tod auf Raten!!! Auch ich bin entspannter geworden, aber auch gleichzeitig unternehmungslustiger. Ich kann jedem nur sagen, dass der Kampf gegen das Nic-Monster, egal wie schwer er ist, auf jeden Fall die Freiheit bringt! Bleibt dran!!! LG vom Kay

Beitrag 3 (Montag, der 26. November 2018 - 14:48 Uhr)
Akasha1312 Supporter (Nichtraucher|1505 Beiträge):
LIeber Doktorgatte, dank dir ganz herzlich für dein feedback. Dein Sohn ist gesund, das ist die Hauptsache, du rauchst nicht mehr, das ist auch wunderbar. Ich habe gerade im anderen Thread '5 Jahre rauchfrei' von deinem 'doppelten'Schlaganfall mit Herzstillstand gelesen. Hat man da nicht manchmal ein enormes Gefühl von Hilflosigkeit? Ich rauche ja auch schon länger nicht mehr - nicht so lang wie du - aber jetzt oder in 2-3 Jahren zumindest mit großem Risiko zu leben, einen Schlaganfall zu bekommen, hat doch etwas, da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Und zu wissen, dass auch über Jahre noch unsere Nikotinsucht, bzw. das ganze eingelagerte und verstoffwechselte Gift zu Schäden führt, obwohl man nichts mehr zuführt, lässt mich dann oft fast fatalistisch zurück. Und sehr ärgerlich, dieser Sucht nicht viel früher getrotzt zu haben. LG und weiter so, lieber doktorgatte Akasha

Beitrag 4 (Montag, der 26. November 2018 - 23:28 Uhr)
bridget Supporter (Nichtraucher|974 Beiträge):
Hm, also... Ich kann leider kein altes Haserl sein da ich ja bereits eine liebe Katze bin. Aber ich reihe mich sehr gerne ein in die NichtMehrRaucher-Riege von unglaublich erfolgreichem Siege. Mit dem genialen Konzept 'Stop-Simply' ganz easy bezwungen die Sucht und sich selbst und die Teufel von der Zigarettenmafia, die mit unbeschreiblichem Hohn und Zynismus dem Raucher die zwingende Notwendigkeit der regelmäßigen Zigarette zum Überleben einimpft. Die Zigarette 'Lebensfreude', 'Entspannung', 'Stressabbau', 'Erfolg', 'Sieg', 'Sexiness' und 'Coolness', gegen Hunger und Traurigkeit, zur Belohnung, aber auch aus Unschlüssigkeit, die Zigarette um unsere Unsicherheit zu überspielen, um Zeit zu gewinnen, um sich selber Mut zu machen, um die Arbeitspausen zu zelebrieren und um Langeweile zu vertreiben.

Beitrag 5 (Montag, der 26. November 2018 - 23:43 Uhr)
bridget Supporter (Nichtraucher|975 Beiträge):
...Um auszutreten, mal einen Schritt zur Seite zu machen, um sich auszuklinken, um Luft zu holen, in den Himmel zu schauen, nachzudenken... Ging halt mit Zigarette nur. Aber wie erstaunlich dieses: Alles, aber auch alles, geht ganz ohne Zigarette. Das weiß der Raucher aber nicht so lange er am Stoff hängt, er wagt diesen Schritt, seinen einzigen 'Halt' die Zigarettenkrücke zu verlassen, oft sehr spät erst und dann auch noch zögerlich. Ich bin überzeugt, jeder Raucher der erfolgreich und dauerhaft aufgehört hat kann bestätigen, dass sein Leben richtig gut geworden ist ohne Nikotin und ohne diese Fremdbestimmung, so wie es überhaupt sehr angenehm und gesund ist, ohne Sucht und zwanghafte Suchtbefriedigung leben zu dürfen. Es gibt tatsächlich ein Leben danach

Beitrag 6 (Dienstag, der 27. November 2018 - 00:02 Uhr)
bridget Supporter (Nichtraucher|976 Beiträge):
...Dieses Sich-Neu-Erschaffen und dann die Geburtswehen, bis man sich schließlich wieder geboren hat, das nimmt man an und ist man bereit zu bewältigen. Ein NichtMehrRauchen ist sogar einfach zu schaffen mit fester Überzeugung und dem Willen dazu und seinem Ziel vor Augen. Sich selbst wieder zu gebären, dauert seine Zeit, macht auch mal Schmerzen, aber immer ist das aushaltbar, und es ist nur temporär. Dann kommst du neu in deine Welt und machst deine NichtMehrRaucher-Schritte. Es ist wunderbar alles neu zu begehen und tatsächlich alles machbar und begehbar ohne Rauch. Wer Rauchen aufgehört hat kann noch so viel mehr! So hatte auch ich das vor, als ich Ende Juni 2013 meine letzte halbe Zigarette ausdrückte, sie schmeckte außerordentlich widerwärtig scharf und fremd. Es begab sich, dass etwas in und mit mir mit dem Rauchen auhörte und so...

Beitrag 7 (Dienstag, der 27. November 2018 - 00:18 Uhr)
bridget Supporter (Nichtraucher|977 Beiträge):
...blieb ich gleich beim NichtMehrRauchen nach dieser letzten Halben, von der ich noch gar nicht wusste, dass es die letzte war. Ich hatte sehr gute Unterstützung im Chat und hilfreich begleitende Kommunikation hier im Forum, ich gewann Einsichten und es wuchs meine Überzeugung, und so hatte ich schließlich das spannende Vorhaben vor Augen mich neu zu erschaffen. Das geschah auch, auf eine dramatische Weise, fast pünktlich zum Ende meines 'neunten Monats', am 2. April 2014. Das war die Nacht wo ich mein linkes Bein nicht mehr richtig lagern konnte, so stark waren die Schmerzen darin in meinen Venen. Ich spürte wie mein Blut sich durch die Adern quälte, ich war aber hilflos und lagerte nur das Bein, mal so, mal auf das Kissen, mal so, mal anders. An Schlaf war nicht zu denken, es sollte nur endlich aufhören in meinem Bein. Ich rollte mich hin und her, stellte mich auf die Füße mit Wehgeschrei...

Beitrag 8 (Dienstag, der 27. November 2018 - 00:31 Uhr)
bridget Supporter (Nichtraucher|978 Beiträge):
...da waren scharf schneidende und drückende Schmerzen, und ich legte mich wieder. Bewusste Atmung eingeschaltet um mich zu beruhigen und auch um die Schmerzen wegzuatmen, ich lag dann auf dem Rücken und versuchte dieses unerträgliche Gefühl in den Adern irgendwie aus meinem Körper rauszuatmen. Dann ging es sehr schnell: da ruckelte es in meinem Unterschenkel und es rollte etwas die Adern entlang, es rollte etwas mit enormer Geschwindigkeit die Adern hoch, und das Ding war eine Kugel. Ich bekam siedend heiße Angst. Ich drückte mit der Hand fest in die Leiste um das rasende Ding auf irrsinnige Weise zu stoppen, mir wurde klar, das durfte nicht hochkommen bis zum Herzen. Im gleichen Augenblik wusste ich, dass sich eine Thrombose auf dem Weg zu meinem Herzen machte, ich fühlte Todesangst. Mein Lebensfilm lief im Bruchteil einer Sekunde vor meinem inneren Auge ab während ich nur flehte: 'Bitte nicht, bitte nicht, bitte'...

Beitrag 9 (Dienstag, der 27. November 2018 - 00:48 Uhr)
bridget Supporter (Nichtraucher|979 Beiträge):
...Ich drückte meine Leiste ganz fest, die Thrombose, dieser Blutspfropfen, raste ungehindert durch die Adern in der Leiste, mir blieb keine Zeit mehr. Ich dachte nur: 'Lieber Gott, bitte nicht!' Ich spürte wie dieser Ball an meiner Seite hochraste und ich spürte wie das ruckelig ins Herz eindrang, mir wurde unglaublich schlecht. Ich bekam schwarz vor Augen und ergab mich dem Geschehen. 'Das ist es also, das soll es jetzt gewesen sein'. Ich muss kurz ohnmnächtig geworden sein, denn ich war bald danach erstaunt, dass ich lebe. Ich rollte mich vorsichtig zur Seite, ob ich denn wohl wirklich lebte, oder ob ich in einem Traum war? Ich spürte starken Druck zwischen den Brüsten, in der Arterie zwischen den Lungenflügeln. Aber da war dieser Blutspropfen ja durch mein Herz gegangen? Ich war nicht sicher ob ich wirklich lebte, ich war erschöpft und schlief ein. Zwischen den Brüsten konnte das Ding mal bleiben, meine Angst war weg...

Beitrag 10 (Dienstag, der 27. November 2018 - 01:13 Uhr)
bridget Supporter (Nichtraucher|980 Beiträge):
...Als ich aufwachte musste ich husten, es war Blut. Ich hatte ein blütenweißes Taschentuch vorgehalten, denn ich spürte, ich musste etwas abhusten. Ich hustete und hustete und es war immer noch Blut. Dunkelrotes Blut im weißen Tuch. 'Was ist denn das?', dachte ich, und mir fiel meine Urgroßmutter ein, sie verstarb an TBC. 'Aha, jetzt habe ich also TBC' dachte ich, und konnte selbst nicht glauben was ich da dachte. Der Druck war jedenfalls stark zwischen den Brüsten, das Bluthusten kam immer wieder, mein Bein schmerzte nicht mehr. Meine Tochter kam endlich heim und es war eine Sache von nur wenigen Minuten, bis der Rettungseinsatz eintraf. Es ging mit Blaulicht ins nächste Krankenhaus, mit affenartiger Geschwindigkeit. 'Tatü tataa...' 'Ist das alles für mich?' fragte ich, immer mal etwas Humoriges zur Auflockerung zum Besten gebend. 'Bist jetzt vielleicht noch stolz draud?' zischte meine Tochter mich an und sie hatte Tränen in den Augen, was mich traurig und ratlos fühlen ließ...

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