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Es wird einfach nicht besser...

Erste Wochen Rubrik: Erste Wochen

Seite 1 (Beiträge 1 bis 10 von 85)

Beitrag 1 (Sonntag, der 7. März 2021 - 08:46 Uhr)
Alfred32 (Neu hier|1 Beiträge):
Hallo, am 11.1.2021 hatte ich meinen ersten Nikotin freien Tag (Snus)nach 16 Jahren Konsum. Die ersten Tage waren übel, das Leben zog durch diesen Hirnnebel an mir vorbei. Das besserte sich seither habe ich 'nur' noch arge Schlafstörungen, was das körperliche angeht. Seelisch geht es mir aber überhaupt nicht gut. Es gibt die euphorischen Tage, aber ganz oft bin ich geknickt, traurig, ich weine grundlos, dann kommen die Momente wo ich denke es wird einfach nicht besser. Es sind jetzt 56 Tage vergangen und die Stimmung schwankt immernoch...auch bekomme ich Streit mit meiner Freundin an diesen Tagen und PMS und Entzug passt nicht gut zusammen. Ich bin einfach verzweifelt. Immer wieder habe ich die letzte Zeit hier rein geschaut. Es heißt immer da kommt das depressive Loch und es wird weiter gehen, ich kann aber kaum daran glauben derzeit...wann hört das endlich auf?

Beitrag 2 (Sonntag, der 7. März 2021 - 09:48 Uhr)
Marc1990 (Neu hier|1 Beiträge):
Hallo, mir geht es genau so. Ich habe am 01.01.21 aufgehört und nun seit 2-3 Wochen immer wieder schlechte Gedankengänge und immer wieder diese Antriebslosigkeit sowie das alles sinnlos erscheint was man macht. Ich frage mich genau wie Alfred32 wie lange das ganze noch geht und wann man endlich wieder Freude am Leben hat und wieder glücklich ist. Ich will noch nicht mal eine rauchen und habe auch kein schmacht oder sowas, das verlangen nach einer Zigarette tritt mittlerweile auch garnicht mehr auf. Ab und zu mal kommt nur ein Gedanke auf wie cool es doch wäre eine Zigarette im Sommer mit einem kalten Bier zu trinken, dieser Gedanke verfliegt aber auch wieder relativ schnell. Ich bin momentan seit 9 Wochen rauchfrei, laut der Suchtkurve sollte es mir ja ab der 10ten Woche wieder besser gehen was das depressive Loch angeht, dies kann ich mir jedoch überhaupt nicht vorstellen. Wie sind eure Erfahrungen? Wann verschwand bei euch das depressive Loch?

Beitrag 3 (Sonntag, der 7. März 2021 - 10:28 Uhr)
Ragran (Yon-dan|77 Beiträge):
Hallo, erst mal respekt eucbh beiden, das ist eine reife Leistung und ihr könnt euch getrost auf die schulter klopfen. Wie lang solch eine phase ist vermutlich sehr unterschiedlich und individuell je nach vorangegangenem suchtverhalten und allgemeinen anderen faktoren.sicher ist jedoch dass die aktuelle Verstimmung ja durch chemische prozesse ausgelöst sind und unser Körper mit dem beginn des entzugs daran arbeitet, auch wieder ohne diese 'nikotin hits' klarzukommen, also ist es ziemlich sicher temporär. Gegen zeiten mit depressiver verstimmung hab ich sehr gute Erfahrungen mit Erfolgsjournal schreiben gemacht - obwohl ich vorher nie der tagebuchtyp war, hilft es den fokus mehr auf die positiven dinge statt auf die negativen zu legen und so eine andere entwicklungstendenz zu erreichen. und es hat noch viele weitere langfristige vorteile. Bleibt dran es lohnt sich so oder so!! Lg

Beitrag 4 (Sonntag, der 7. März 2021 - 13:10 Uhr)
Mairim Supporter (Yon-dan|4 Beiträge):
Guten Sonntag @ Alfred und Marc, es ist ja eine große Leistung etwas nicht! zu tun obwohl dieses verkorkste Belohnungssystem im Nebel der Sucht uns vormachen will, dass alles besser wird, wenn wir die Eine...usw. Wir haben uns entschieden für uns zu handeln undicht mehr im Sinne der Sucht. Und ich finde, wir sind damit echte Krieger und Kriegerinnen. Echte Helden und Heldinnen... wir steigen aus dieser Sucht aus in mehr Freiheit. Mir hilft es, wenn ich jetzt ganz liebevoll und verständnisvoll mit mir umgehe und spreche. Auch laut Und... ich kenne diese Depritage gut. Das geht vorüber... Man kann sich auch noch mehr Unterstützung holen. Wünsche viel Mut und Zuversicht zum Weitergehen. LG

Beitrag 5 (Sonntag, der 7. März 2021 - 16:18 Uhr)
Salicyl Supporter (Nichtraucher|3496 Beiträge):
Hallo Alfred und Marc, leider kann ich wegen den depressiven Verstimmungen nicht viel mitreden, denn ich hatte das nicht beim Aufhören. Lest doch ball den Erfahrungsbericht von Berti. Ihn hat es auch sehr gebeutelt. Aber am Ende war alles gut. Das wird auch bei euch so sein. Wie lange das dauert kann aber keiner auf den Tag genau sagen. Jeder Mensch ist das etwas anders. Ihr seid schon enorm weit gekommen. Gebt nicht auf!

Beitrag 6 (Sonntag, der 7. März 2021 - 21:31 Uhr)
Birgit13 (Nichtraucher|25 Beiträge):
Also ich kenne das auch mit den depressiven Schüben. Gerade heute war wieder ganz schlimm. (bin in der 9. Entzugswoche). Zum einen nehme ich Nahrungsergänzungsmittel ein (für die Serotoninzufuhr), zum anderen esse ich dann bewusst etwas Schokolade. Ich habe mal gelesen, dass der Körper sich ja beim Rauchen die Dopaminschübe darüber holt und sich ja nun umstellen muss, was wohl eine Zeit dauert und u.a. auch die depressiven Schübe erklärt. Also ich für meinen Teil bin optimistisch und hoffe, dass diese Schübe nach dem 3. Monat abklingen. Insofern halte ich durch, und ein Rückfall kommt nicht in Frage, dafür habe ich schon zu viel erreicht und durchgestanden, um das jetzt wegzuwerfen. Ich drücke uns allen die Daumen, dass wir es bald geschafft haben.

Beitrag 7 (Montag, der 8. März 2021 - 01:51 Uhr)
Alfred32 (Neu hier|2 Beiträge):
Vielen Dank für die Rückmeldungen. Nein jetzt aufgeben kommt für mich nicht in Frage auch wenn oft kommt das damit ja alles angeblich besser werden würde. Aber nein ich bin zu weit um das auf zu geben. Dennoch es fühlt sich so mies an und es hört nicht auf. Daran ist jetzt eventuell sogar meine Beziehung gescheitert. Das tut richtig weh aber irgendwo ist in mir der Gedanke, das bald alles gut wird egal wie es wird. Es ist unglaublich was Nikotin, eine gesellschaftlich akzeptierte Droge mit einem macht...

Beitrag 8 (Montag, der 8. März 2021 - 05:37 Uhr)
Mitbuergerin Supporter (Nichtraucher|90 Beiträge):
Hallo Marc und Alfred, ich mache die 5-10 Woche leider schon zum wiederholten Male durch. Immer mit depressiven Verstimmungen. Diesmal habe ich mit Vitamin D und Johanniskraut gegengesteuert, klappt ganz gut. Dafür habe ich mir zusätzlich Alkoholfasten und Abnehmen auferlegt um eine Suchtverschiebung zu vermeiden - das macht es nun doch zur Achterbahn ... aber es geht vorbei. Nach der 12. Woche ging es mir bisher immer richtig prima - so prima, dass ich übermütig geworden bin und auf die 'erste und eine Zigarette' reingefallen bin. Das passiert mir diesmal nicht!

Beitrag 9 (Montag, der 8. März 2021 - 05:38 Uhr)
Mitbuergerin Supporter (Nichtraucher|91 Beiträge):
... guckt doch mal in unserer Gruppe Januaris 2021 rein - wir leiden und triumphieren da zeitgleich mit Euch...

Beitrag 10 (Montag, der 8. März 2021 - 11:37 Uhr)
Der_Bernd (Nichtraucher|51 Beiträge):
@Alfred32: Moin! Ich hab am gleichen Tag aufgehört wie du! Ich habe leider überhaupt keine Erfahrung mit Schnupf-Tabak (Snus). Ich kenne aber deine Depressionen nur zu gut. Bin selber seit Jahren dahingehend in Behandlung. Dieses 'ich weis garnicht warum es mir so schlecht geht, es ist doch eigentlich alles in Ordnung', jeder kleine Dreck lässt einen in fast schon eine katatonische Starre verfallen. Zwei Wochen später ärgert man sich fast zu Tode, warum man nicht 'einfach' diese Kleinigkeit durchgezogen hat, oder sich nicht darum geschert, denn es ist ja eigentlich ja ein Nichts. Ich kann dir nur anraten, Depressionen so ernst wie jede andere Krankheit zu nehmen. Ich hielt das für eine simple Unzulänglichkeit (Faulheit, Traurigkeit, etc.) meinerseits - das war ein massiver Fehler der nun ca. 10 Jahre zurückliegt und bis heute mein Leben fest im Griff hat.

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