Vorstellung, heute erster Tag trotz Depression

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Beitrag 1 (Samstag, der 3. Juli 2021 - 18:53 Uhr)
Florian_Flo (Neu hier|2 Beiträge):
Hallo alle zusammen, Erstmal möchte ich sagen wie toll ich es finde welche Unterstützung und aufrichtige Anteilnahme hier im Forum stattfindet. Jetzt werd ich mal versuchen meine Geschichte kurz und knapp zu schildern. Ich hänge seid ca. 4 Monaten in einer erneuten depressiven Phase, meine Beziehung ist daran zerbrochen und ich hab einen Bandscheibenvorfall bekommen der ziemlich nervt. Ich versuche mich nicht hängen zu lassen, gehe auch wieder als Physiotherapeut arbeiten und regle meinen Alltag. Es gab auch bei mir so den einen oder anderen Versuch mit dem Rauchen aufzuhören doch länger als ein paar Wochen hab ich nie durchgehalten. Auf dieser Seite habe ich gelesen, dass sich auch die Sypmtome einer Depression verbessern können, wenn man mit dem Rauchen aufhört. Also ich mache mir da keine riesen Hoffnung, doch ich bin motiviert etwas positives für mich und meinen Körper zu tun.

Beitrag 2 (Samstag, der 3. Juli 2021 - 19:05 Uhr)
Florian_Flo (Neu hier|3 Beiträge):
Wenn jemand da schon mal Erfahrungen gemacht hat oder jemanden kennt, schreibt bitte. Ich nehme zur Zeit 7,5mg Mirtazapin (Antidepressivum), um schlafen zu können, die Schlafstörung ist ein Hauptsymptom bei mir. Für mich ist eine ganz neue Erfahrung mich so offen in einem Forum zu bewegen, doch ich habe das Gefühl es könnte genau das Richtige sein. Ich denk der Rauchstopp wird richtig hart für mich unter den jetzigen Bedingungen, aber ich mache es vorerst zum Sinn meines Lebens(den ich grade unbedingt brauche). Ich möchte gerne Wege finden mich wieder wohl zu fühlen auch ohne die Zigaretten nach einem langen Arbeitstag. Liebe Grüße Florian

Beitrag 3 (Samstag, der 3. Juli 2021 - 20:16 Uhr)
Neuerversuch (Nichtraucher|112 Beiträge):
Hi Florian/Flo;) Toll das du trotz depressiver Phase aufhörst! Also ich glaube das es wirklich viel bringt aufzuhören, weil du nachher viel weniger selbst erzeugten Stress hast. Die suchtkurve hier ist bestimmt auch interessant für dich. Ich hatte auch Schlafstörungen am Anfang und auch Probleme mit meiner Depression. Du kannst es auf jeden Fall schaffen dir etwas gutes zu tun, wenn du nicht rauchst. LG Chris

Beitrag 4 (Samstag, der 3. Juli 2021 - 21:22 Uhr)
Zaph66 (Ex-Raucher|28 Beiträge):
Hallo Florian, in dieser geringen Dosierung ist das Mirtazapin ja lediglich schlafanstossend und nicht antidepressiv wirksam, aber das weisst du sicher. Dennoch kann sich die Wirkung verändern, da ein Rauchstopp auch Einfluss auf den Abbau von Medikamenten haben kann (hier über das Enzym CYP1A2, das durch Rauchen stark induziert wird). Informiere also am besten deinen Arzt über den geplanten Rauchstopp. Unter einer Depression mit dem Rauchen auf zu hören ist kein Spaß (das ist es aber selten), ich weiß wovon ich rede. Ich bin jetzt bei Tag 46. Ist die Depression bis jetzt besser geworden bei mir? Leider nein, aber das kommt möglicherweise noch. Dennoch bin ich sehr froh diesen Schritt gegangen zu sein. Genau aus dem von dir genannten Grund, etwas für sich und den Körper zu tun. Der Rauchstopp ist auch ein ganz wichtiges Signal der Selbstfürsorge. Und wenn man das schafft, schafft man noch ganz andere Dinge...

Beitrag 5 (Sonntag, der 4. Juli 2021 - 10:22 Uhr)
Florian_Flo (Sho-dan|4 Beiträge):
Vielen Dank für eure Antworten. Ich hab die erste Nacht geschafft, es war nicht wirklich schön..viel geschwitzt wenig geschlafen..ich denke es ist tatsächlich sehr wichtig nochmal einen Arzt bezüglich des Rauchstopps und der Medis aufzusuchen, Zaph. Nimmst du ein Stimmungsaufhellendes Medikament? Und alle Achtung meinerseits, du hast schon echt lange durchgehalten, ich hoffe das du weiter stark bleibst und die gewünschte Verbesserung noch eintritt. Ich wünsche einen schönen Sonntag 👋

Beitrag 6 (Sonntag, der 4. Juli 2021 - 10:58 Uhr)
Zaph66 (Ex-Raucher|29 Beiträge):
Ich habe wie du mirtazapin zur Nacht. Allerdings 30 mg. Ein Gentest hat ergeben, dass ich es nicht gut verstoffwechsele. Mittlerweile glaube ich, ich könnte es auch wieder weglassen. Eine nennenswerte antidepressive Wirkung stelle ich nicht fest. Der Schlaf wird angestoßen, aber Probleme mit dem einschlafen hatte ich nie, sondern zu frühes erwachen mit Gedankenkreisen. Da muss ich noch mehr machen in Richtung Entspannung und Achtsamkeit. Das ist aber manchmal schwierig, es kostet alles viel Kraft und es gibt so viele Fronten an denen man aktiv sein sollte. Da ist dann der Wunsch nach einer Kippe immens, aber ich sage mir dann immer, dass ich dann nur ein Problem mehr habe und die Kippe eben nicht der Kumpel ist, der einem zur Seite steht. Im Gegenteil, sie bringen dich ins Grab. Da ist die Passage aus dem Joel Spitzer Buch super, wo er über diesen falschen Freund schreibt. Florian, eine Nacht schon, super. Ich Drueck die Daumen, dass du gut durch den Tag kommst. Bleib standhaft!

Beitrag 7 (Sonntag, der 4. Juli 2021 - 12:55 Uhr)
Florian_Flo (Sho-dan|5 Beiträge):
Vielen Dank Zaph, ich hab mir heute Morgen deine Geschichte im Forum durchgelesen und bin echt baff, wie taff du durchhälst und wie Willensstark du bist. Die Geschichten über die peinlichen oder unangenehmen Raucherlebnisse hab ich mit einem Schmunzeln gelesen. Um auch mal einen zum Besten zu geben..ich hab die Z. immer selbst gedreht und hatte auf einer Reise im VW-Bus mal keine Blättchen mehr und auch kein shop weit und breit und da hab ich tatsächlich ein Stück von einem Blattpapier genommen, um mir eine zu drehen und kam mir vor wie der letzte Suchti, wie ich so an dem Filterlosen Papier den Rauch nur so einsaugte. Und ich kann dich auch sehr gut verstehen, es ist so schwer zu widerstehen wenn einen die Einsamkeit quält oder wie man sich etwas gutes tut/sich belohnt, damit tue ich mich schwer. Ich werde mir jetzt immer mal wieder bewusst eine Tasse Tee gönnen, einen Spaziergang

Beitrag 8 (Sonntag, der 4. Juli 2021 - 13:04 Uhr)
Florian_Flo (Sho-dan|6 Beiträge):
machen oder etwas gutes kochen..mit Geduld und Achtsamkeit wird das schon werden. Bis dahin einfach keine anstecken. Ich habe oft Bammel, dass ich nicht genug Schlaf bekomme und die Arbeit darunter leidet, was ja schon länger mein Problem ist und verschiedene Gründe hat. Aber jetzt erstmal Arschbacken zusammen kneifen, ich glaub dran.

Beitrag 9 (Sonntag, der 4. Juli 2021 - 13:11 Uhr)
Kleeblatt13 (Kein Rang|8 Beiträge):
Hallo Florian Es ist wirklich bewundernswert, dass du in solch einer schwierigen Situation den Mut hast, aufzuhören. Auch Zaph und Neuerversuch, Hut ab!!! Dass ihr trotz schlechter Gemütslage durchhält und stark bleibt, zeugt von Grösse! Die Aussage mit der Selbstfürsorge oder der Rauchstopp als Lebensziel zu sehen, schenkt mir Zuversicht. Wenn man es von dieser Seite betrachtet, fühlt sich alles besser an. Vielen Dank dafür. Ihr macht das grossartig, macht weiter so. Ich hoffe, dass ich auch bald mitreden kann! Liebe Grüsse PS: Atemübungen wirken Wunder, egal bei was. Falls ihr Interesse habt, googelt doch mal. Da gibt es z.b. die 4-7-8- Atmung. 4sec. Einatmen, 7sec. Luft anhalten, 8 sec. Ausatmen. Das drei Minuten lang und das Nervensystem beruhigt sich! Aber vielleicht wisst Ihr das auch schon😉

Beitrag 10 (Sonntag, der 4. Juli 2021 - 14:25 Uhr)
Zaph66 (Ex-Raucher|31 Beiträge):
Was das Schlafen angeht habe ich unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Am Anfang hatte ich sogar besser geschlafen. Jetzt nach knapp 7 Wochen ist es durchwachsen. Sind ein paar ganz gute dabei aber auch echt miese. Die letzten drei Tage waren nicht so fein. Bin aber auch erst etwas mehr als eine Woche Nikotin frei. Dazu kommt, ähnlich wie bei dir die Depression als Erkrankung. Es ist dann echt schwer auseinander zu halten ob die schlechte Nacht vom Rauchstop kommt oder was anderem. Am Ende ist es eigentlich auch egal, Hauptsache es wird besser.

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