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Blut gehustet - und was dann geschah

Im August 2008 hat Andreoid aus Münster, 47 Jahre davon ca. 35 Jahre geraucht, das erste Mal Blut gehustet. Was dann folgte hat Andreoid in seinem Tagebuch festgehalten und hier veröffentlicht. Mittlerweile ist Andreoid mit Hilfe von Stop-Simply seit mehreren Jahren Nichtraucher.

Kommen Sie sofort vorbei

August 2008: Ich habe gerade gehustet, wie Raucher eben so husten - aber es war Blut drin. Glaub es nicht, sehe es aber. Habe keine Tomaten oder so gegessen und es ist im Gehusteten? Bröckchen. Also Fakt! Arzt hat schon zu. Panik beginnt. Sofort mit dem Rauchen aufgehört. Montag beim Arzt angerufen und der Helferin erzählt worum es ging. Ich soll sofort vorbeikommen. O.k. Fahre los und denke, was ist nur wenn?
Vielleicht ist es ja auch nichts Wildes. Ja vielleicht, hätte ich wohl gern. Es ist aber, was es ist und nicht das, was ich gern hätte! Arzt sagt ich soll zum Lungenfacharzt. Wieder zu haus rufe ich dort an. Termin gibt es erst in 8 Wochen. Als ich sagte, worum es geht, sagt sie: Können sie sofort vorbeikommen? OK. Ich fahre los und denke mir: Was ist nur wenn? Und wenn die alle sagen, ich soll sofort vorbeikommen, dann ist das mit dem 'nichts Wildes' wohl doch nicht so wahrscheinlich.
Der Arzt hat die Praxis in einem Krankenhaus. Fahre auf den Hof und sehe einen Leichenwagen, und wie aus einer Grünanlage Leute einen Sarg herausfahren, um ihn in den Wagen zu laden. Darin liegt jemand drin - Puh! Musste es so laufen, musste ich echt andauernd rauchen? Musste ich wirklich?

Eigentlich haut jedes Tier vor Qualm ab

Beim Arzt dann Lungenfunktionstest, röntgen und dann sagt er ich muss zur Computertomographie. 2 Tage später war ich da, denn auch hier wurde schnell ein Termin gemacht. Computertomographie bedeutet eine wesentlich höhere Strahlenbelastung als Röntgen. Ich war da und der Arzt sagte dann: Super Lungengerüst, dafür das sie 35 Jahre rauchen. Sonst konnte ich nichts entdecken. Gott sei dank, Wou, jippie, super! Doch rauchen werde ich nicht mehr.
Das ist ja so. Eigentlich haut jedes Tier vor Qualm ab. Auch der Mensch. Die Indianer z.B. haben es ab und zu als spezielles Ritual gehabt. Nun, ab und zu, dauernd an der frischen Luft und viel Bewegung, das ist ja mal ganz was anderes. Das kam dann zu uns und nun macht die Industrie alles, um möglichst viel Wachstum zu erlangen. Konkret, möglichst viel Krebswachstum. Und ich bezahle dafür mit Geld, Krankheit, Schmerz, Angst und Tod. Na, was bin ich doch für ein cleveres Kerlchen. Rauch gehört nicht in Lungen. Das ist so festgelegt, seit... , na schon immer eben. Die ersten Zigaretten schmecken ja auch nicht, man wehrt sich, hustet u.s.w.
Das funktioniert ja so: Man ist eigentlich auf einer Nulllinie, alle, quasi als Ausgangsbsis. Dann raucht man und damit geht man dann unter die Nulllienie. Dann entwickelt sich der Suchtfaktor, und dann, ja dann, raucht man um, diesen zu befriedigen um wieder den Zustand der Nulllinie erlangen. Also, man macht dass so, das es einem schlechter geht um, dann eine Zigarette zu benötigen, damit es dann wieder ausgeglichen, quasi normal ist, was es eigentlich eh schon war. Das ist der Effekt, was das geile Feeling ergibt wenn man raucht. Und man wird noch nicht mal besoffen oder so. Nö, nichts, nur Negatives ausgleichen, was man sich selbst zuvor so eingerichtet hat. Was für ein tödlicher Schwachsinn.

Schluss mit Lustig

Einige Tage später Rücksprache mit dem Lungenarzt. Der sagte, er habe eine Abnormalität entdeckt. Ich müsse ins Krankenhaus zur genaueren Diagnose. Ich erkundigte mich, ob denn dann eine Bronchoskopie bei mir durchgeführt würde und er sagte, das es wohl sein könnte. Schluss mit Lustig.
Da war die Panik wieder da. Aber diesmal viel stärker und mit dem: "Vielleicht ist es ja auch nichts Wildes" war das dann auch nicht mehr so einfach, diesen Gedanken aufrecht zu halten. Ich war sehr beunruhigt. Sehr!!! Und dachte mir, da hab ich echt solange geraucht bis es kracht. Na Prima. Und, ich soll mir jetzt bloß nicht selber sagen, ich hätte es nicht gewusst. Ich habe es gewusst. Immer! Jeder weiß es. Ich habe es "bewusst" gemacht. Ich fühlte mich so unheimlich doof und fürchterlich ängstlich.
Eines war mir klar, egal was ist, ich rauche nicht mehr. Ist nichts, rauche ich nicht mehr, ist was, rauche ich eh nicht mehr, und wenn doch, dann mit Sicherheit nicht mehr lange.