Navigation STOP-SIMPLY.de

Diagnose COPD - und jetzt 500 Tage rauchfrei

Bibi mit Hexentattoo Bibi mit Hexentattoo, das sie sich zum einjährigen Nichtraucher-Jubiläum stechen lassen hat. Bildquelle: privat
von BibiBlocksberg. 500 Tage rauchfrei! Welch‘ eine große Zahl! Wenn andere die im Stop-Simply Forum gepostet haben – sehnsuchtsvoll habe ich’s gelesen und immer gehofft, dass ich das auch schaffen würde. Und ich habe es geschafft. Heute will ich innehalten und einen Blick zurück werfen. Am Anfang stand die Diagnose COPD.

Vom Arzt bekam ich die Diagnose, dass ich auf COPD zusteuere

Schon sehr lange wollte ich mit dem Rauchen aufhören. Aber die Angst vor dem Nichtrauchen hatte mich immer gelähmt. 2013 hatte ich einen grippalen Infekt nach dem anderen. Das Atmen viel mir immer schwerer, so dass meine Hausarzt mich an den HNO überwies. Von ihm bekam ich die Diagnose, wenn ich weiter rauche, dass ich geradezu auf COPD zusteuere. Daheim erstmals gegoogelt und richtig erschrocken. Atemmaske und Sauerstoffgerät statt schicker Handtasche?? Am nächsten Tag sah ich eine Frau im Supermarkt. In ihrem Einkaufswagen schob sie ihre Sauerstoffflasche vor sich hin. Der Schreck saß! Ab nächstem Tag keine mehr geraucht. Schon seit einiger Zeit hatte ich reduziert
aber die Entzugserscheinungen zwischen den Zigaretten waren einfach fürchterlich. Auch das „Betteln“ bei meinem Mann um eine Kippe oder dann das heimlich rauchen. Peinlich – und was habe ich mich geschämt! So habe ich mich noch nie entwürdigt gefühlt. Drei Tage hatte ich schon „ausgehalten“ und fühlte, dass ich es allein doch nicht schaffen würde. Also im Internet gegoogelt und auf die Seite von Stop-Simply gestoßen. Das könnte was werden, dachte ich mir. Also den Fagerströmtest gemacht – und - Enttäuschung machte sich breit.
Nach dem Ergebnis waren meine Erfolgschancen es mit Stop-Simply allein zu schaffen negativ. Hier packte mich dann der Ehrgeiz. Liebe Simplies, entschuldigt bitte – aber jetzt wollte ich Euch (oder mir) beweisen, dass ich es doch schaffe. Also angemeldet und die Kursschritte absolviert. Viele Gleichgesinnte und Mentoren haben mich verstanden, wenn mich die Sucht gequält hat. Ich wurde ermutigt, getröstet, motiviert und bei meiner Ehre gepackt. Jeder einzelne Gürtel, der mir „verliehen“ wurde hat mich mit sehr viel Stolz erfüllt und ich habe diese richtig vermisst, als es an die Titel ging.

Stresssituationen waren meine ständigen großen Prüfungen

Ich habe alle Höhen und Tiefen des Entzuges durchgemacht, von Himmel hoch jauchzend bis zu Tode betrübt. Nornikotin hat mich besucht und das Nic-Monster fiel mich immer mal wieder an, wenn ich am wenigsten damit gerechnet habe. Die extremen Stresssituationen, die ich gerade in der Arbeit erlebte, waren meine ständigen großen Prüfungen.
Mein Nichtraucherkollege hat mich unterstützt und viel Verständnis für mich aufgebracht. Schmachtattacken habe ich „weggeatmet“. Außerdem hatte ich immer meinen MP3-Player dabei, auf dem ich die „Mantras“ der Stop-Simply Audio-Tracks für die Selbsthypnose aufgespielt hatte. Bei Bedarf – Stöpsel in die Ohren und sich wieder Kraft holen. Erst jetzt habe ich mich intensiv mit der Sucht auseinander gesetzt. Die Sucht verstehen bedeutete für mich, den Feind zu kennen.
NWEEZ war mein Mantra und die regelmäßigen (Pflicht-)Besuche im Stop-Simply Nichtraucherforum waren und sind mein Achtsamkeitsprogramm. Selbstverständlich kamen schon mal Gedanken eine zu rauchen. Ich hatte sogar nachgelesen, wie viele Kippen ich rauchen könnte, ohne auf Stop-Simply meinen Nichtraucherstatus zu verlieren. Ganz schön verrückt, was die Sucht aus einem macht! Glücklicherweise habe ich es nicht getan sondern bin „clean“ geblieben.

Ich gehe jetzt sorgsamer und achtsamer mit mir um

Alle Bücher über diese Sucht habe ich gelesen und mich gewappnet. In dieser Zeit hatte mein Mann noch geraucht – er wollte erst einmal abwarten, wie lange ich durchhalten würde. Nach 9 Monaten hat er sich mir angeschlossen. Zum Jahrestag – so hatte ich es mir von Anfang an selbst „geschworen“, habe ich mir eine Hexe mit einer Katze auf einem fliegenden Besenstiel auf die Schulter tätowieren lassen. Das ist jetzt mein persönliches Schutzschild.
Erst kürzlich hatte ich wieder einen dieser „Raucherträume“. Schon merkwürdig, wie lange einen dies immer wieder beschäftigt. Als ich im Herbst ins Krankenhaus kam und mir die Schilddrüse entfernt werden musste, war ich heilfroh nicht mehr zu rauchen. OP und rauchen geht gar nicht! Außerdem hätte dies den Heilungsprozess behindert. Ich weiß, dass ich immer achtsam sein muss. Für mich gilt NiieeeeeWEEZ! Rauchen spielt für mich keine Rolle mehr. Nach mehr als 35 Jahren Sucht habe ich endlich den Absprung geschafft. Ich habe meine Freiheit und meine Würde zurückgewonnen. Ich denke, dass ich mich verändert habe. Ich gehe jetzt sorgsamer und achtsamer mit mir um.
An dieser Stelle: ein tausendfaches „Vergelts-Gott“ allen Mentorinnen. Eure Unterstützung ist nicht zu unterschätzen! Und alle werdenden Nichtmehrraucher: Ich will euch ermutigen es auch anzupacken. Es ist zu schaffen – auch wenn es mal mehr wie einen Anlauf bedarf. Aufzugeben bedeutet sich selbst nicht mehr wertzuschätzen. Bleibt stur und achtsam. Ihr könnt nur gewinnen!

Kommentare (Aktualisieren):