Navigation STOP-SIMPLY.de

Tiefpunkt nach 6 Wochen

Schnupsi (w, 50) aus Köln: Hallo, habe 6,5 Wochen kein Nikotin mehr konsumiert. Vor 11 Jahren war ich auf E-Zigarette umgestiegen. Habe außerdem mit schweren Depressionen zu tun, seit ich 22 bin. Eigentlich hatte ich diese jetzt im Griff. Die ersten zwei Wochen ohne Nikotin ging es mir auch super. Danach hatte ich eher Stimmungsschwankungen, mit Reizbarkeit, und jetzt bin ich glaube ich am Tiefpunkt angelangt. Das irritiert mich etwas, da teilweise die Rede davon ist, dass es ab der sechsten Woche schon wieder besser wird. Aber so schlecht wie es mir jetzt geht, kann ich mir gar nicht vorstellen dass es nur vom Nikotinentzug kommt? Habt ihr einen Tipp oder eine Prognose für mich? Träume zur Zeit auch sehr wild, irgendwie habe ich den Eindruck dass der Nikotinentzug das Unterbewusstsein aktiviert ist das möglich? Besten Dank, schnupsi

Raucherjahre: 36, Zigaretten pro Tag: 15-30 , aufgehört seit: 45 Tage

Antwort vom Psychologen-Team

Liebe Schnupsi,

erst einmal herzlichen Glückwunsch, dass Du bereits Sechseinhalb Wochen geschafft hast! Das ist eine großartige Leistung! Wie Du der Suchtkurve entnehmen kannst, kämpfen viele um die sechste Woche herum nach dem Nikotinstopp mit depressiven Verstimmungen. Bei einigen beginnt es bereits nach der vierten Woche, bei anderen später. Auch die Dauer variiert. Oft wird der Tiefpunkt in der sechsten Woche erreicht, manchmal aber auch später. In einigen Fällen können die depressiven Verstimmungen bis zur 16. Woche anhalten. In der Regel wird es nach der 10. Woche besser, weil sich zu dieser Zeit die Nikotinrezeptoren anfangen zurückzubilden.

Die Prognose ist in jedem Fall günstig. Allerdings kann der Nikotinentzug bei Menschen, die schon vorher unter Depressionen litten, die Symptomatik kurzfristig verschärfen. Darum empfehlen wir in diesen Fällen prinzipiell ein Gespräch mit dem Arzt. In der Regel ist es aber so, dass gerade bei Menschen, die zu Depressionen neigen, nach einigen Wochen eine deutliche Besserung eintritt.

Der Rauchstopp kann in der Tat das Unterbewusstsein aktivieren und Verlustängste und Unruhe auslösen. Auch hier empfehlen wir ein Gespräch mit deinem Arzt oder Therapeuten. Daneben können unsere Audio-Files zur Selbsthypnose helfen, die Du Dir zu jedem Kursschritt herunterladen kannst. Ebenfalls als hilfreich haben sich die folgenden Tipps erweisen:

1. Belohne Dich jeden Abend mit etwas Schönem, wenn Du wieder einen Tag geschafft hast!

2. Reduziere Alkohol und Zucker auf ein Minimum. Beides kann die Entzugssymptomatik verschärfen!

3. Höre angenehme, fröhliche Musik, die die Stimmung aufhellt.

4. Verbringe viel Zeit im Freien, z.B. mit Spaziergängen oder Freunden.

Denk immer daran: Ab der 10. Wochen wird es besser, weil sich die Nikotinrezeptoren zurückbilden, und wieder mehr Glückshormone ausgeschüttet werden! Dennoch empfehlen wir Dir dringend mit Deinem Arzt oder Therapeuten zu sprechen, da bei dir bereits früher Depressionen aufgetreten sind.
Viel Erfolg wünscht Dir
Das Stop-Simply Psychologen-Team

Unser Buchtipp

Mit Achtsamkeit zum Nichtrauchen: Der sanfte Weg zum Erfolg. Das neue Buch von Vera Kaltwasser gefällt uns noch besser als der längst vergriffene Vorgänger Der sanfte Weg zum Nicht-Rauchen: Erfolg, ohne zu kämpfen. Mit viel Einfühlungsvermögen zeigt Vera Kaltwasser neue Wege aus der Sucht auf. Es ist das erste Nichtraucherbuch, das auf dem Achtsamkeitskonzept basiert. Mit Achtsamkeit zum Nichtrauchen: Der sanfte Weg zum Erfolg
Auf Stop-Simply beantworten Psychologen Deine Fragen rund um das Thema Rauchstopp, Entzugserscheinungen und Nikotinabhängigkeit. Nutze den kostenlosen Online Nichtraucherkurs, das Forum und unsere Selbsthypnose Podcasts, um jetzt mit dem Rauchen aufzuhören.